Elgar: im Süden; Introduktion und Allegro; Enigma-Variationen – Rezension
SWR RSO Stuttgart/Norrington (Hänssler)
Vor drei Jahren empört Roger Norrington Traditionalisten durch die Durchführung der SWR Rundfunkorchester bei den Proms in einer Aufführung von Elgars erste Sinfonie, in denen die Saiten kein Vibrato überhaupt verwendet. Diese Leistungen, eine Mischung aus live und Studio-Aufnahmen von 2007 und 2010, werden von den gleichen strengen Stoff geschnitten; der SWR RSO ist offenbar eine feine Orchester, aber Norringtons Beharren auf einer keuschen Streicherklang bringt zwangsläufig eine kühle Musik, die ausdrucksvoller Wärme verlangt. Im übrigen sind diese Vorstellungen unumstritten, obwohl Norrington Self‑conscious Punkt-Herstellung und übereifrig Liebe zum Detail irritierend auf wiederholtes hören könnte. Sie führen auch ungerade Auswahl an Tempo: das Thema der Enigma-Variationen, zum Beispiel mit funereal Langsamkeit vorgestellt wird, während die relativ rasche Annäherung an Nimrod, vermutlich angenommen, um die Musik von seiner sentimentalen Furnier Streifen gelingt es, das Stück von seiner Tiefe zu berauben. Im Süden braucht mehr extrovertiert genießen und Freude an der Orchesterfarben als diese Leistung zeigt, aber die Introduktion und Allegro, gehalten auf einer Gängelung funktioniert besser, auch wenn der Streicherklang unterernährten scheint.